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Der Mensch ist ein Mitglied der Gemeinschaft der Erde

입력 13.9.2025 04:21:48 | 수정 28.10.2025 18:55:13

Dieses Interview ist kein echtes Gespräch, sondern ein fiktives Interview, das auf Aldo Leopolds Buch 〈A Sand County Almanac〉 und seinen Schriften „Thinking Like a Mountain“ und „The Land Ethic“ basiert. Brez Journal möchte seine Gedanken in der Sprache von heute neu hinterfragen und einen neuen Dialog führen, der Umwelt, Inneres und Tradition verbindet.

Sand County Foundation, official sandcountyfoundation.org
Sand County Foundation, official sandcountyfoundation.org

Aldo Leopold (1887–1948)

In seiner Jugend war er ein leidenschaftlicher Jäger und Forstverwalter. Doch im Laufe seines Lebens, in dem er direkt mit der Natur umging, erkannte er, dass der Mensch die Natur nicht einfach verwalten oder erobern kann.

Sein Werk 《A Sand County Almanac》 (1949, posthum veröffentlicht) hat nicht nur in den USA, sondern weltweit einen tiefen Eindruck in der Umweltphilosophie hinterlassen. Die in diesem Buch vorgestellte „Land Ethik“ war ein radikaler und grundlegender Vorschlag, Mensch, Tier, Pflanze und Boden als eine Gemeinschaft zu betrachten.

Q1. Sie haben ursprünglich als Jäger und Forstverwalter begonnen. Wie sind Sie zu der Philosophie der „Land Ethik“ gekommen?

Ich war anfangs nicht anders als andere. Ich betrachtete den Wald als Objekt der Verwaltung und Wildtiere als Objekte der Jagd. Doch eines Tages jagte ich einen Wolf und sah in seinen Augen, wie das „blaue Feuer“ erlosch.

In diesem Moment hatte ich das Gefühl, dass der gesamte Berg sprach. Ich dachte, wenn ich den Wolf beseitige, würde die Anzahl der Rehe steigen und der Wald würde üppiger werden, aber das war nicht der Fall. Wenn die Rehe zunehmen, wird der Wald zerstört und der Berg wird krank. Ich erkannte, dass die Natur keine einfache Gleichung ist, die der Mensch berechnet, sondern ein viel komplexeres und empfindlicheres Gleichgewicht hat.

Diese Erfahrung führte mich zu „Thinking Like a Mountain“ und weiter zu der Überlegung, dass das menschliche Leben mit der gesamten Erde verbunden sein muss.

Q2. Wenn Sie das Konzept der „Land Ethik“ direkt definieren müssten, was würde es bedeuten?

Die Ethik hat sich im Laufe der Zeit erweitert. Zuerst zwischen Individuen, dann zwischen Individuen und der Gesellschaft. Jetzt muss die Ethik erneut erweitert werden. Sie muss die Beziehungen zwischen Mensch und Erde, Wasser, Pflanzen und Tieren einbeziehen.

Die Land Ethik, von der ich spreche, ist nicht einfach ein Aufruf zur Erhaltung der Natur. Es ist das Bewusstsein, dass „der Mensch kein Eroberer der Gemeinschaft der Erde ist, sondern ein Bürger und Mitglied darin“.

Richtiges Handeln bedeutet, die Stabilität und Schönheit der Gemeinschaft der Erde zu bewahren, während falsches Handeln sie schädigt. Die Klimakrise und die ökologische Zerstörung, mit denen wir heute konfrontiert sind, sind letztlich das Ergebnis der Missachtung dieser Ethik.

Q3. Brez Journal hat „Umwelt, Inneres, Tradition“ als die drei Säulen der Philosophie gewählt. Ich denke, dass die Umwelt eng mit dem Inneren und dem Lebensstil des Menschen verbunden ist. Wie sehen Sie die Beziehung zwischen Natur und Innerem?

Die Natur ist kein von unserem Geist getrenntes Wesen. Menschen suchen Ruhe für ihren Geist, indem sie durch den Wald gehen, am Fluss sitzen und den Wind spüren. Das ist keine bloße Vorliebe, sondern weil unser Dasein ursprünglich ein Teil der Natur ist.

Das war auch auf der Farm in Wisconsin, wo ich lebte, so. Beim Fällen einer Eiche sah ich in den Jahresringen die Geschichte der Region und den Fluss der Jahreszeiten, und ich lernte die Widerstandsfähigkeit des Lebens aus dem Gras, das den Winter übersteht und wieder sprießt, und dem Gesang der Vögel.

Innere Ruhe kommt nicht von der Trennung von der Natur, sondern vielmehr davon, sich wieder dem Rhythmus der Natur anzupassen. Das ist die Heilung und Wiederherstellung, von der ich spreche.

Q4. Welche Beziehung sehen Sie zwischen Tradition und Kultur zur Natur?

Die menschliche Kultur ist ursprünglich aus der Erde entstanden. Der Boden, der die Getreide wachsen ließ, die Bäume, die Häuser bauten, der Wind und der Fluss, die Lieder sangen… all das sind Quellen der Kultur. Doch die moderne Gesellschaft betrachtet dies als selbstverständlich und hat es vergessen.

Tradition ist nicht einfach ein Brauch der Vergangenheit. Sie ist das Zeugnis der langen Beziehung zwischen Erde und Mensch. Wenn Sie die Tradition respektieren, respektieren Sie auch die Natur. Die Vergessenheit der Tradition ist nicht anders, als die Wurzeln zu verlieren, zu denen man gehört.

Q5. Gibt es etwas, das Sie uns in dieser Zeit der Klimakrise mit auf den Weg geben möchten?

Die Menschheit steht heute vor einer gewaltigen Wahl. Industrie und Technologie haben enorme Bequemlichkeiten gebracht, aber sie haben auch die Erde, die Wälder, die Flüsse und das Leben stark geschädigt. Wenn wir diesen Weg weitergehen, werden wir letztendlich die Konsequenzen unseres eigenen Untergangs erleiden. Die Botschaft, die ich vermitteln möchte, ist einfach. Wir sind nicht die Herren dieses Landes, sondern Bürger dieses Landes.

Wenn wir nicht demütig und verantwortungsbewusst lernen, wie man in der Gemeinschaft der Erde lebt, wird die Zukunft uns nicht mehr wohlgesonnen sein.

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