
Mit der Normalisierung rekordverdächtiger Hitzewellen ist es dringend geworden, die erhitzten Städte abzukühlen.
Die Bedeutung des Aufbaus von 'grüner Infrastruktur' wird in der Klimakrise mehr denn je betont. Die grauen Städte, die mit Asphalt und Beton bedeckt sind, gelten als die effektivste und nachhaltigste Alternative zur Bekämpfung des 'städtischen Wärmeinselphänomens'.
Grüne Infrastruktur ist ein Ansatz, der natürliche Lösungen (Nature-based Solutions) wie Dachbegrünung, Wandbegrünung, durchlässige Beläge, künstliche Feuchtgebiete und städtische Wälder in die Stadtplanung integriert. Dies geht über die bloße Verbesserung des Aussehens hinaus und erfüllt verschiedene Funktionen zur grundlegenden Lösung städtischer Umweltprobleme.
Die direkteste Wirkung ist die Senkung der städtischen Temperaturen. Pflanzen kühlen die Umgebungsluft durch Transpiration, und Grünflächen blockieren das direkte Sonnenlicht, wodurch die von Gebäuden absorbierte Sonnenwärme reduziert wird.
Laut einer Studie des Nationalen Forstwissenschaftlichen Instituts senkt die Dachbegrünung die Innentemperatur im obersten Stockwerk eines Gebäudes um bis zu 4,5℃ und reduziert den Kühlenergieverbrauch im Sommer um etwa 17%. Dies ist eine doppelte Wirkung, die auch zur Reduzierung von Treibhausgasen beiträgt.
Darüber hinaus stellt die grüne Infrastruktur das Wasserkreislaufsystem der Stadt wieder her. Anstelle von undurchlässigen Belägen, die Regenwasser nicht aufnehmen können, verringert die Verwendung von durchlässigen Belägen das Risiko von städtischen Überschwemmungen, indem Regenwasser in den Boden eindringen kann und das Problem der Grundwassererschöpfung gemildert wird.
Regenwassergärten oder künstliche Feuchtgebiete fungieren gleichzeitig als natürliche Filter, die Regenwasser speichern und Schadstoffe reinigen.
Die Verbesserung der Luftqualität und die Förderung der biologischen Vielfalt sind ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Üppige Straßenbäume und städtische Wälder absorbieren Feinstaub und liefern frischen Sauerstoff. Darüber hinaus bieten städtische Grünflächen Lebensräume für Lebewesen und spielen eine wichtige Rolle bei der Verbindung von fragmentierten Ökosystemen.
Kürzlich hat die Stadt Seoul das Tempo beim Ausbau dieser grünen Infrastruktur erhöht. Sie erweitert die Unterstützung für Dachgärten und Wandbegrünungsprojekte an wichtigen städtischen Gebäuden und verfolgt den ehrgeizigen Plan, die städtische Grünfläche bis 2030 auf 15% zu erhöhen.
Auch fortschrittliche Städte im Ausland setzen aktiv verschiedene Formen grüner Infrastruktur um, wie den 'Windwegwald' in Deutschland und die 'vertikalen Gärten' in Singapur.
In einer Zeit, in der Hitzewellen und Starkregen durch den Klimawandel häufiger werden, ist der Ausbau der grünen Infrastruktur eine entscheidende Investition zur Erhöhung der Resilienz der Städte.
Indem man durch den grauen Dschungel von Gebäuden grüne Atemwege schafft, kann die Stadt endlich die Lebensqualität der Bürger garantieren und eine nachhaltige Zukunft sichern.